Schulen

Rövenich und seine Schulen

Das heute, im 21. Jahrhundert bestehende Schul- und Bildungswesen bzw.-system unterscheidet sich grundsätzlich von dem des 18. Jahrhunderts.

Bis Anfang des 18. Jahrhunderts war es den Eltern selber überlassen, ob und wie ihre Kinder Schreiben, Lesen und Rechnen lernten. Die Kinder waren also in dieser Hinsicht benachteiligt. Sie mussten, unabhängig vom Alter, mit zum Lebensunterhalt beitragen. Dies gehörte zum Alltag und war zur damaligen Zeit nicht ungewöhnlich. Erst 1717 wurde in Preußen die Schulpflicht eingeführt. Der Unterricht fand meistens in der Privatwohnung des Lehrers, der mindestens einer weiteren geldbringenden Tätigkeit nachging, statt. Die allgemeine Schulpflicht im eigentlichen Sinne wurde durch die „Weimarer Verfassung“ in 1919 eingeführt.

Beachtenswert ist es, dass in der bis 1969 selbständigen Gemeinde Rövenich, bereits1698 im kirchlichen Visitationsbericht, eine Schule erwähnt wird. Diese kirchlichen Schulen dienten nicht in erster Linie der Bildung, sondern einer Verfestigung des katholischen Glaubens in der Dorfbevölkerung. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts (1847) wurde vom Gemeinderat ein Haus gekauft, das fortan als Schule benutzt wurde. Auch der Lehrer hatte dort seine Bleibe. 1861 wurde das inzwischen sanierungsbedürftige Schulgebäude abgerissen und durch ein neues ersetzt. (Heute: Auf´m Hagedorn 4, Privatbesitz )(1)

Aufgrund der steigenden Schülerzahlen wurde Anfang des 20. Jahrhunderts ein Schulneubau notwendig. Zuerst baute man eine neue Lehrerwohnung (Heute: Oberelvenicher Straße 29, Privatbesitz)(2) , die 1926 fertiggestellt wurde. Das Schulgebäude selbst wurde im Garten der Lehrerwohnung gebaut und 1928 eingesegnet. (Heute: Pankratiusstraße 20, Privatbesitz)(3)

Mehr als vier Jahrzehnte wurde in dieser Schule der Unterricht in dem einzigen Klassenraum von einem einzigen Lehrer für sämtliche acht Klassen erteilt. Auf dem Schulgrundstück wurden die unterschiedlichsten Bäume angepflanzt. Damit setzte man die Tradition der Schulbaumschule fort.

Seit den 1950er Jahren wuchs die Zahl der Schüler/innen ständig. Der Schulsaal war zu klein, hatte zu wenig Licht und Luft. Die in einem separaten Gebäude auf dem Schulgrundstück vorhandenen sanitären Einrichtungen waren inzwischen völlig unzureichend. Man erkannte die Notwendigkeit eines Schulneubaues und einer neuen Lehrerwohnung. Die Fertigstellung der neuen Lehrerdienstwohnung (Heute: Pankratiusstraße 9, Privatbesitz)(4) und der neuen Schule (Heute: Tiefentaler Straße 18)(5) erfolgte im Sommer 1964. Die Schule hatte zwei Klassenräume, einen Mehrzweckraum und eine Gymnastikhalle sowie die notwendigen Nebenräume. Die Schule wurde 1967 aufgelöst. Die schulpflichtigen Kinder besuchten seitdem die Grundschule in Zülpich-Wichterich. Die Klassenräume wurden umgebaut und renoviert und stehen heute der Stadt Zülpich, als Eigentümerin, als Asylantenunterkunft zur Verfügung.

 

Die restlichen Räumlichkeiten sind nunmehr Teil des Schützenheimes der „St. Hubertus Schützenbruderschaft Rövenich 1955 e.V.“, werden aber auch von den anderen Rövenicher Vereinen zur Gymnastik, anderen Sportarten sowie als Versammlungs- und Festhalle für Veranstaltungen genutzt.

Die „St. Hubertus Schützenbruderschaft Rövenich 1955 e.V.“ hat von 1992 bis 1998 an das von ihr genutzte Rest-Schulgebäude in eigener Regie und auf eigene Kosten eine Schützenhalle mit den notwendigen Nebenräumen angebaut. Diese neue Halle wird als Schießhalle mit 12 Luftgewehrschießständen und für Veranstaltungen genutzt.

 

 

Lagekarte:

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